Schüler stärken

Unserer Meinung nach sind vor allem die Stärkung der Persönlichkeit und eine umfassende Aufklärung der beste Schutz vor sozialen Konflikten, Schulängsten und süchtigem Verhalten. Aus diesem Grund führen wir unter der Leitung des Beratungslehrer- und Schulsozialarbeiterteams seit vielen Jahren ein umfassendes Präventionsprogramm für unsere Schülerinnen und Schüler durch.

Bei Tabuthemen wie Mobbing, Schulstress, Essstörungen oder Drogenkonsum werden oft Veränderungen im Verhalten wahrgenommen, aber Wissenslücken, Scham, Angst oder Überforderung verhindern häufig Hilfemöglichkeiten. An dieser Stelle setzen die verschiedenen Projekte an, die sowohl von den Jugendlichen als auch vom Kollegium und der Elternschaft sehr positiv bewertet werden.

Bei der Themenauswahl für die einzelnen Jahrgangstufen orientieren wir uns an altersspezifischen Interessen und Problemlagen.

Sozialkompetenz

Jahrgangsstufe 5:

Ein Kennlerntag und ein Aktionstag „Wir haben eine tolle Klassengemeinschaft – Sozialkompetenz-Training“ (Durchführung: Schulsozialarbeiter Herr Gräff)

Zu Beginn jedes Schuljahres absolviert jede Klasse 5 einen Tag zum Thema Sozialkompetenz. Das Schulsozialarbeiterteam (Eva Henniger und Thorsten Gräff) trainiert zusammen mit dem jeweiligen Klassenlehrerteam anhand von erlebnispädagogischen Übungen Kompetenzen wie Klassenzusammenhalt, gegenseitige Rücksichtnahme und die Einhaltung von Klassenregeln. Den Klassen wird so verdeutlicht, an welchen Baustellen sie in der Zukunft arbeiten müssen. Ziel dabei ist, dass sich jeder Schüler und jede Schülerin in der Klasse wohlfühlt und gut lernen kann.

Soziales Lernen (SoLe, Lernen zur Förderung von Persönlichkeit, sozialer Kompetenz und Gesundheit in der Unterstufe

Soziales Lernen (SoLe) in vielfältigem Rahmen zu ermöglichen ist uns in der Unterstufe und auch in Mittelstufe sehr wichtig. Wir arbeiten mit Programmbausteinen aus Lions-Quest „Erwachsen werden“, das gut strukturiert, wissenschaftlich evaluiert und ein anerkanntes Programm zur Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen ist.

Im Mittelpunkt steht die Förderung sozialer Kompetenzen für 10- bis 15-jährige Mädchen und Jungen. Die Programmbausteine von Lions-Quest „Erwachsen werden“ liefern hierzu eine Fundgrube kompetenter Materialien. Die Jahrgangsstufe 5 hält für viele Jugendliche und Eltern persönliche Veränderungen bereit. Das Programm „Erwachsen werden“ setzt genau da an und bietet einen Ausweg aus dem Dschungel der Gefühle. „Himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt“ – die Schülerinnen und Schüler lernen Gefühle in sich selbst und anderen wahrzunehmen, zu benennen, an inneren Haltungen und Einstellungen zu arbeiten, ihre Stress- und Frustrationsgrenze kennen zu lernen und dennoch einen kühlen Kopf zu behalten. Auch Beziehungen zu Gleichaltrigen stehen im Vordergrund des Programms. Wie finde ich neue Freunde? Wie gehe ich mit Konflikten um, lerne mich zu entschuldigen und meine Meinung zu behaupten? Was ist Mobbing und wer kann was dagegen tun? Kann eine Freundschaft auch zerbrechen?

Darüber hinaus fließt das Soziale Lernen auch in unsere Thementage „Gesundheit und Ernährung (Jgst. 7), die Drogenpräventionswoche (Jgst. 8) und das Projekt „Medienerziehung zwischen Enter & Escape“ (Jgst. 9) ein.

Jahrgangsstufe E-Phase

Erlebnispädagogischer Aktionstag zu Beginn der Oberstufe

Hier geht es zu einem Bericht über den erlebnispädagogischen Aktionstag der E-Phase im Schuljahr 2021/22.

Präventionsarbeit

Jahrgangsstufe 5:

„Richtig chatten!“, „Keine Angst vor Kettenbriefen“ (Unterrichtseinheit)

Jahrgangsstufe 6:

„Fiese Falle“ – Rauchen ist uncool! (Unterrichtseinheit)

Diese „Nicht-Raucher-Modul“ soll Schülerinnen und Schülern der 6. Klasse den Anreiz geben, gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen.

Mit „Fiese Falle“ wird das Ziel verfolgt, das „Nichtrauchen“ attraktiv für Schülerinnen und Schüler zu machen und somit eine Verzögerung bzw. Verhinderung des Einstiegs in das Rauchen zu erreichen.

Begleitet wird der Wettbewerb durch gesundheitsfördernde Maßnahmen in der Klasse wie z.B. „Be Smart – Don’t Start“.

„Smartphone – WhatsApp – Cyber-Mobbing“ (Unterrichtseinheit)

Jahrgangsstufe 7:

Aktionstage „Gefahren in sozialen Netzwerken – Cyber-Mobbing“ (in Zusammenarbeit mit der Polizei Neuss)

Wofür werden noch Spione gebraucht, wenn es doch Facebook gibt? Unsere Schülerinnen und Schüler haben die so genannten Social Communities wie WhatsApp, Facebook oder Instagramm für sich entdeckt.
Soziale Netzwerke funktionieren vor allem über die Selbstdarstellung ihrer Nutzer. Persönliche Daten werden freizügig bekannt gegeben. Allerdings ist den Kindern und Jugendlichen oftmals nicht bewusst, dass ihre Angaben wie Namen, Interessen und auch ihre Fotos öffentlich und wie an einem Schwarzen Brett für alle sichtbar und weiterverwendbar sind.
Eine Aufklärung der Schülerinnen und Schüler ist wichtig und notwendig. Aus diesem Grund thematisieren wir in Zusammenarbeit mit dem Kriminalkommissariat Vorbeugung der Polizei Neuss den richtigen Umgang mit WhatsApp und Co. Themenschwerpunkte sind dabei unter anderem „Sichere Profile“, „Chatten ohne Risiko“ und „Cyber-Mobbing“.

Thementage „Gesundheit und Ernährung“

Sie hungern sich spindeldürr, erbrechen ihre Mahlzeiten oder haben regelrechte Essattacken: Essstörungen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Laut „Gut drauf“ – einer Initiative gegen Essstörungen – zählt ein gestörtes Essverhalten im Kindes- und Jugendalter zu den häufigsten psychosomatischen Erkrankungen. Dazu zählen z.B. Magersucht (Anorexie), Ess- und Brechsucht (Bulimie) und Binge Eating Disorder (Essanfälle ohne Erbrechen). Meistens sind Jugendliche, primär Mädchen, aber auch immer mehr Jungen, davon betroffen. Aus diesem Grund setzen sich die siebten Klassen – im Kontext der Thementage zur Suchtprävention – drei Tage lang intensiv mit dem Thema „Gesundheit und Ernährung“ auseinander.
„Wer Schule als Haus des Lernens versteht, muss sich vor Ort darum kümmern, den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass auch „richtig essen“ gelernt sein will. Unser soziales und kulturelles Umfeld prägt unser Essverhalten und mittels aufklärender Informationen kann Schule wesentlich dazu beitragen, vorhandene Störungen bewusst zu machen und Hilfen zu deren Überwindung aufzuzeigen“, so Herbert Kremer, Schulleiter des LGD.
Tatkräftig werden die Thementage von Fachleuten, wie z.B. Ökotrophologen unterstützt. In der Lerneinheit „Aktuelle Ernährungstrends“ werden u.a. die Aussagen auf den Etiketten von Lebensmittelverpackungen kritisch analysiert. Dabei zeigen sich die Jugendlichen von den irreführenden Versprechungen der Schlankheits- und Diätprodukte oftmals überrascht. Nach einer Reflexion des eigenen Essverhaltens zum Thema „Fastfood“ werden alternative Möglichkeiten gesunder Ernährung aufgezeigt. In der schuleigenen Küche kann das erworbene Wissen praktisch umgesetzt werden.
Begleitet werden die Thementage von der interaktiven Wanderausstellung „Klang meines Körpers“ zur Prävention von Essstörungen des Diözesan-Caritasverbandes. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen betroffene Mädchen und Frauen, aber auch betroffene Jungen und Eltern, die mit Texten, Collagen und ausgewählten Musikstücken selbst zu Wort kommen. Damit bietet die Ausstellung neben sachlichen Informationen die Möglichkeit, Einblicke in die Innenwelt von Betroffenen zu gewinnen und ihren Umgang mit der Krankheit kennen zu lernen.
Abgerundet werden die Thementage durch einen Elterninformationsabend mit Führung durch die Ausstellung. Die Veranstaltung, die vom Caritasverband Neuss moderiert wird und unter dem Motto steht: „Alles was wir Eltern über Essstörungen wissen sollten – wir unsere Kinder aber niemals fragen würden“, regt dazu an, die Problematik „Essstörungen“ auch zu Hause zu thematisieren.

Jahrgangsstufe 8:

Themenwoche „Sucht und Drogen“

Der beste Schutz vor Drogenmissbrauch sind Information und die Stärkung der Persönlichkeit. Daher sprechen wir die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufe 8 im Rahmen einer Aktionswoche gezielt an. Wir erarbeiten die Thematik auf vielfältige Weise.
Durchgeführt werden Unterrichtssequenzen zu den Themen
• Wege in die Sucht/Wege aus der Sucht
• Drogenwirkungen und Nebenwirkungen
• fehlendes Unrechtsbewusstsein
• rechtliche Aspekte
Eine Informationsveranstaltung für Eltern, durchgeführt vom Kommissariat für Vorbeugung, sowie Besuche von Einrichtungen, die in diesem Bereich arbeiten, ergänzen die Unterrichtseinheiten.
Bei der Umsetzung erhalten wir tatkräftige Unterstützung von außerschulischen Einrichtungen
• Kommissariat Vorbeugung Neuss
• Jugendrichter Amtsgericht Neuss
• Psychologen der Fachambulanz Caritas Neuss
• PrEvent-Mobil Caritas Neuss

Jahrgangsstufe 10:

Initiative „Stress lass nach“ gegen Schulstress, für bewusstere Ernährung und mehr Bewegung (im Rahmen des Sportunterrichts)

Seit dem Schuljahr 2021/2022 führen wir das ganzheitliche Gesundheits- und Präventionsprogramm „Stress lass nach!“ mit dem Ziel durch, die Lebensgewohnheiten und Lebensstile von Jugendlichen und jungen Erwachsenen nachhaltig positiv zu beeinflussen und zu verbessern.

Das Programm für die 10ten Klassen nimmt die aktuelle Lebenssituation der Zielgruppe in den Fokus. Der Schwerpunkt liegt auf dem Thema Stressbewältigung. Denn: Fast jeder zweite Schüler leidet unter Stress, wie der DAK-Präventionsradar zeigt. Zusätzlich bietet das Modul zusätzlich auch Inhalte zu Bewegung und Ernährung an.

Die Schülerinnen und Schüler bekommen im Sportunterricht praktische Anregungen für ein gesundheits-bewussteres Verhalten vermittelt.

Sozusagen ein Schulfach „Gesundheit“

Jahrgangsstufe Q1:

„Crash-Kurs NRW- Realität erFAHREN“ (in Zusammenarbeit mit der Polizei Neuss)

Emotionale Bilder, erschreckende Geschichten, eindringliche Musik – „Crash Kurs NRW – Realität erfahren“ richtet sich an Jugendliche der Oberstufe und zeigt ihnen die Gefahren zu schnellen Fahrens, fahren unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen sowie das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes auf.
In der zweistündigen Vortragsveranstaltung wird den Schülerinnen und Schülern medienunterstützt von Verkehrsunfällen, ihren Ursachen und Folgen erzählt. Hierbei treten Akteure auf, die an einem konkreten Beispiel von ihrer Erfahrung bzw. ihrem Erlebnis berichten. Die Akteure erzählen von Unfällen aus der Umgebung, die sie aus eigenem Erleben kennen.
So schildern z.B. eine Notärztin, ein Polizist, ein Feuerwehrmann, ein Notfallseelsorger, ein Unfallopfer oder deren Angehörige authentisch eigen Erlebtes, wodurch die Akteure uneingeschränkt glaubwürdig wirken.
Crash Kurs NRW macht den Jugendlichen eindringlich klar, dass das Leben viel zu wertvoll ist, als das man es durch eine risikoreiche Fahrweise aufs Spiel setzen sollte.

Jahrgangsstufe Q2:

Aktionstag „Junge Fahrer – Gefährliche Begegnungen im Straßenverkehr“ (in Zusammenarbeit mit der Polizei Neuss)

Bremsdemonstrationen durch die Luft geschleudert werden, sondern auch wenn mit Tempo 60 eine Vollbremsung durchgeführt wird.
Die Bremsübungen finden im Rahmen eines Ganztagsseminars zum Thema „Sicher ist Sicher – Gefährliche Begegnungen im Straßenverkehr“ statt, das in Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Verkehrsprävention der Polizei und dem Kriminalkommissariat Vorbeugung jedes Jahr am Leibniz-Gymnasium Dormagen durchgeführt wird.
Ziel ist es nach Aussage von Polizeioberkommissar Hubert Jansen und seinen Kollegen, junge Fahrerinnen und Fahrer für Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren und langfristig eine Senkung der hohen Unfallzahlen in dieser Altersgruppe zu erreichen.
Neben der Praxis setzen sich die Schülerinnen und Schüler in der Theorie intensiv mit der viel zu hohen Risikobereitschaft von Fahranfängern und dem Fahren unter Alkohol- und Dogenkonsum auseinander. Anhand von Videoclips und eigenen Erfahrungen wird die Problematik diskutiert und werden Verhaltensregeln sowie Handlungsalternativen vor allem auch für Mitfahrerinnen und Mitfahrer erarbeitet.
Immer wieder eine tolle und lehrreiche Veranstaltung. Dies fand nicht nur die Schülerin Mona Rosenberger: „Am Anfang hatte ich nicht wirklich Lust, weil ich dachte, dass es bestimmt wieder langweilig wird wie in der Fahrschule. Im Nachhinein war es aber ein toller Tag und ich habe viel für meine eigene Fahrpraxis mitgenommen.“  


Da in unseren Augen eine wesentliche Grundlage für wirkungsvolle Vorbeugungsarbeit aufgeklärte Eltern sind, bieten wir zu den verschiedenen Aktionen Elternabende an, auf denen die Eltern umfassend über die einzelnen Projekte informiert werden. Unserer Erfahrung nach trägt dieses Vorgehen dazu bei, dass sich zwischen den Eltern und den Jugendlichen wichtige Gespräche entwickeln und das Elternhaus und Schule in diesem sensiblen Bereich Hand in Hand arbeiten.

Ansprechpartner sind das Schulsozialteam Frau Henniger und Herr Gräff sowie das Beratungsteam Frau Kassanke und Herr Schroth.


Foto: Peter Wirtz/Dormagen